Fledermaushaus Hohenburg
Marktplatz 32, 92277 Hohenburg
www.fledermaushaus-hohenburg.de
Kontakt für Besuche/Führungen:
Alexander Gnatz (Betreuer des Fledermaushauses)
Telefon +49 9626 9299772, Mobil 0174 1929704
Nach genau zweijähriger Bauzeit ist die Sanierung des sogenannten Fledermaushauses unter Einhaltung aller Auflagen, Fristen und Kosten erfolgreich abgeschlossen worden. Für den Markt Hohenburg ist dies als mehrfacher Gewinn zu sehen.
Die kurz vor dem Einsturz befindlichen Gebäude sind nun ein Schmuckstück (mit der ältesten gefundenen Fassade aus dem 16. Jahrhundert) am Markplatz und stehen bei Führungen auch der Öffentlichkeit zur Verfügung. Die Sanierungsarbeiten haben den örtlichen Handwerkern gute Aufträge und Arbeit gebracht. Und vor allem konnte dadurch ein wichtiger Schritt für die Rettung der „Großen Hufeisennase“ gemacht werden.
Diese besondere Fledermausart hat hier ihr letztes Fortpflanzungsvorkommen in ganz Deutschland. Dem Markt Hohenburg kommt hierdurch sowohl eine besondere Verantwortung als auch ein außerordentliches Alleinstellungsmerkmal zu.
Es sind hauptsächlich drei Gründe: Hufeisennasen benötigen zum Überwintern große ungestörte Höhlen, wie sie hier in der Juralandschaft vorkommen. Weiterhin brauchen sie strukturreiche Landschaften, in denen keine Pestizide (giftige Spritzmittel) ausgebracht werden, da nur hier ein entsprechendes Angebot von Großinsekten vorkommt. Hier spielt der Truppenübungsplatz die Schlüsselrolle. Zuletzt brauchen die Hufeisennasen noch ein ungestörtes Sommerquartier mit offenem Einflug, wo die Weibchen ihre Jungen zur Welt bringen und groß ziehen können. Diese drei Faktoren kommen genau in Hohenburg zusammen.
Die wichtigsten Winterquartiershöhlen wurden durch die Höhere Naturschutzbehörde und die Umweltabteilung der amerikanischen Streitkräfte gesichert. Letztere führen auch viele Landschaftspflegemaßnahmen im Übungsplatz durch. Nun ist auch noch das Quartiergebäude der Wochenstube entsprechend saniert worden, um sowohl den Hufeisennasen eine gute Jungenaufzucht zu ermöglichen als auch um den Menschen wunderbare Einblicke in das Sozialleben dieser Tiere zu bieten. V. a. die Kinder und Jugendlichen der umgebenden Kindergärten und Schulen bekommen hier einzigartige Möglichkeiten für ihre Naturerziehung.
Doch wir dürfen hier nicht stehen bleiben. Mit der Sanierung des Hauses ist die Art noch nicht gerettet. Solange es nur eine Kolonie bleibt, ist die Gefahr des Aussterbens immer noch sehr groß.
Darum wurde ein sogenanntes Life-Projekt bei der EU beantragt, mit dessen Maßnahmen die Landschaft um Hohenburg noch lebensfreundlicher für Mensch und Natur und insbesondere für die Große Hufeisennase gestaltet werden soll und das letztlich über Projektmittel noch weitere Wertschöpfung in unsere Region bringen wird. Wir dürfen uns glücklich schätzen, so eine Naturkostbarkeit in unserem Markt zu besitzen.
Leider sind momentan keine Kirchenführungen möglich, da kein Ortsheimatpfleger bestellt ist. Wenn Sie Interesse an der ehrenamtlichen Tätigkeit des Ortsheimatpflegers haben, wenden Sie sich bitte an den Markt Hohenburg.
Bild: Kirche St. Jakobus in Hohenburg
Wann und auf wessen Initiative die Wallfahrtskirche erbaut wurde, ist unbekannt. Irgendwelche urkundlichen Belege fehlen. Die volkstümliche Überlieferung hingegen will die Entstehung auf eine Schlacht zurückführen, die im Jahre 976 zwischen Kaiser Otto II. und Heinrich II., dem Zänker, im sog. „Blutgraben“ unterhalb von Mendorferbuch im Wald) geschlagen wurde. Damals soll der Kaiser seinen Feldherrnstab in das Erdreich gestoßen und im Falle seines Sieges den Bau einer Kirche an dieser Stelle gelobt haben. Diese sollte „Stehtkirchen“ heißen. Kaiser Otto II. wurde Sieger und löste sein Versprechen ein.